Petition gegen das Verbot der Angelfischerei in Meeresschutzgebieten | 21.06.2016

Unter Federführung der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein hat sich im Norden ein breites Bündnis gegen die Planungen des Bundesumweltministeriums, in den Schutzgebieten der Ausschließlichen Wirtschaftszonen in Nord- und Ostsee das Angeln generell zu verbieten, gebildet.

Das BMUB plant ein Verbot der Angelfischerei in Meeresschutzgebieten, darunter „Doggerbank“, „Borkumer Riffgrund“, „Sylter Außenriff“, „Fehmarnbelt“, „Kadettrinne“ und „Pommersche Bucht – Rönnebank“. Durch das Vorhaben des BMUB sind hunderte von Arbeitsplätzen in den strukturschwachen Regionen der Nord- und Ostsee gefährdet, ohne dass die Natur dadurch einen nennenswerten Vorteil erhält.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) plant ein Verbot der Angelfischerei in Meeresschutzgebieten, darunter „Doggerbank“, „Borkumer Riffgrund“, „Sylter Außenriff“, „Fehmarnbelt“, „Kadettrinne“ und „Pommersche Bucht – Rönnebank“. Durch das Vorhaben des BMUB sind hunderte von Arbeitsplätzen in den strukturschwachen Regionen der Nord- und Ostsee gefährdet, ohne dass die Natur dadurch einen nennenswerten Vorteil erhält.

In vielen Küstenorten Schleswig-Holsteins spielt das Thema Freizeitfischerei/Hochseeangeln eine bedeutende wirtschaftliche Rolle und trägt zur Imagebildung der Orte bei. Als ganzjähriges Angebot ist die Freizeitfischerei ein wesentlicher Baustein des touristischen Gesamtkonzeptes und trägt wesentlich zur Saisonverlängerung bei.

Das BMUB begründet seine Gesetzesplanung mit der Zunahme von Schiffsverkehr und daraus resultierenden Fluchtdistanzen von Wasservögeln. Zudem führt es an, die Meeresbodenstruktur würde beim Angeln zerstört und die Freizeitfischerei führe zu bestandsrelevanten Entnahmen. Für diese Begründungen erbringt das BMUB aber keinen wissenschaftlichen Nachweis. Über das Verbot von Angelbooten hinaus soll jeglicher Schiffs- und Bootsverkehr uneingeschränkt bleiben. Auch Windkraftanlagen und Pipelines dürfen weiter erbaut, Abbau von Bodenschätzen weiter durchgeführt werden.

Das Thünen-Institut für Ostseefischerei hat bereits im April gegenüber dem Bundesamt für Naturschutz deutlich gemacht, dass die Entnahmemengen der Angler beim Dorsch bereits in der Bestandsberechnung berücksichtigt und somit Teil des Fischereimanagements der Ostsee sind. Die Erreichung der Schutzziele bzw. der Schutzgüter (Sandbänke, Riffe, Schweinswal) in der Nord- und Ostsee ist nach unserer Auffassung auch ohne ein Verbot der Freizeitfischerei möglich.

Das Bündnis hat bereits zahlreiche Aktivitäten in die Wege geleitet und umgesetzt, wie z.B. eine Diskussionsrunde in Berlin mit Frau Hagedorn (MdB), Gespräch mit dem Staatssekretär im BMUB, Herrn Jochen Flasbarth, Pressearbeit, Unterschriftenaktion.

Weitere Unterstützung erfährt die Allianz aus den Reihen der Politik. Nachdem bereits der Landtag Schleswig-Holstein sich explizit gegen das geplante Verbot ausgesprochen hat, haben auch die Umweltminister aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern erhebliche Zweifel an der Notwendigkeit eines generellen Verbots der Freizeitfischerei.

Der TVSH unterstützt das Bündnis durch die Beteiligung an der Unterschriftenaktion sowie einen Aufruf an die TVSH-Mitglieder, sich ebenfalls an der Aktion zu beteiligen.

Der Deutsche Tourismusverband ist aufgrund der Bemühungen des TVSH nun auch Teil des Bündnisses und hat eine eigene Stellungnahme zum geplanten Verbot der Freizeitfischerei in der AWZ der deutschen Nord- und Ostsee verfasst.

Mitglieder der Allianz gegen das Verbot der Freizeitfischerei in den Schutzgebieten der AWZ (Stand 02.06.16):

  • Deutscher Angelfischerverband e.V.
  • Deutscher Fischerei-Verband e.V.
  • Deutscher Meeresanglerverband e.V.
  • Deutscher Tourismusverband
  • Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH
  • Heiligenhafener Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG
  • Landesanglerverband Mecklenburg- Vorpommern e.V.
  • Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e.V.
  • Ostsee-Holstein Tourismus e.V.
  • Sylt Marketing GmbH
  • Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern
  • Tourismusverband Schleswig-Holstein
  • Unternehmensverband Ostholstein-Plön
  • Verband der Bäder- und Hochseeangelschiffe e.V.
  • Verband für Camping- und Wohnmobiltourismus in Schleswig-Holstein e. V.
  • Zebco Europe GmbH

weitere Unterstützer:

  • Landesfischereiverband Mecklenburg-Vorpommern
  • Stadt Heiligenhafen
  • Stadt Fehmarn
  • Kreis Ostholstein