Tourismus soll nicht nur Gästeankünfte und Übernachtungen „produzieren“, sondern vor Ort Wohlstand schaffen und die Lebensqualität auch für die eigene Bevölkerung verbessern. Weltweit und auch in Schleswig-Holstein wird deshalb darüber diskutiert, welche Einstellungen die Bewohner der Urlaubsregionen zum Tourismus haben und wie man eventuelle Missstände entdecken und beheben kann.
Wichtige Fragestellungen sind:
- Welchen Einfluss hat der Tourismus auf das Leben in den Tourismusorten?
- Wie steht die einheimische Bevölkerung zum Tourismus?
Um der Diskussion der damit in Zusammenhang stehenden Fragen gerecht zu werden, ist eine belastbare Grundlage zur Haltung der Bevölkerung eine notwendige Voraussetzung. Es geht dabei um Einstellungen, also um Fragen der Wahrnehmung, der Kenntnisse und der Bewertung.
Die Fachhochschule Westküste führt federführend eine bundesweite Untersuchung zu diesem Thema durch, die auch Ergebnisse für Schleswig-Holstein liefern wird. Der Tourismusverband Schleswig-Holstein plant, ergänzend auch die Situation in einzelnen Orten zu erfassen. In diesem Zusammenhang entwickelte der TVSH gemeinsam mit dem Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) die Idee, zusätzlich auch Befragungen in einzelnen Gemeinden und Städten durchzuführen. Auf diese Weise kann die jeweils spezifische örtliche Sichtweise erhoben werden, welche dann auch für lokale Planungsprozesse verwendet werden kann.
Folgende Vorgehensweise ist geplant:
In den teilnehmenden Orten werden schriftliche Einwohnerbefragungen durchgeführt. Pro Ort sollen mindestens n = 300 zufällig ausgewählte Personen anonym befragt werden. Bei der Erstellung des Fragebogens wurde darauf geachtet, dass die Ergebnisse sowohl mit anderen Orten als auch mit den Ergebnissen für Schleswig-Holstein insgesamt vergleichbar sind. Auf Wunsch können ortsspezifische Fragen ergänzt werden. Für die Organisation, Durchführung und Auswertung ist das NIT verantwortlich.
Die Ergebnisse werden zeigen, wie die lokale Bevölkerung in Sachen Tourismus tickt. Die Erkenntnisse erlauben ferner, akute und drohende Belastungen zu identifizieren, den inhaltlichen Schwerpunkt solcher Belastungen zu erkennen (wo sind Maßnahmen besonders dringlich?), ebenso aber auch wahrgenommene positive Seiten des Tourismus zu erfahren. Alle diese Erkenntnisse sind hilfreich für eine sachgerechte kommunalpolitische Diskussion und Argumentation, zur Definition von Zielsetzungen und als Grundlage für die zukünftige Kommunikation mit der Bevölkerung.
Die zu erwartenden Kosten liegen je nach Gemeindegröße bei EUR 5.300 bis EUR 6.500 netto pro Ort. Orte, die nicht Mitglied im TVSH sind zahlen einen Aufschlag von EUR 500. In diesen Kosten ist die Organisation, Durchführung und Auswertung der Erhebung enthalten. Die Ergebnisse werden in Form eines Chartberichtes mit Tabellenanhang geliefert. Falls gewünscht, präsentieren wir die Ergebnisse gerne bei Ihnen vor Ort, z. B. im Rahmen einer Vermieter- oder Einwohnerversammlung (hierfür fallen zusätzliche Kosten an). Die Beteiligungserklärung mit einer detaillierten Kostenaufführung finden Sie hier.
Für Rückfragen steht Ihnen Frau Bente Grimm beim NIT gerne zur Verfügung, Tel. 0431 / 666 567 18, Mail: bente.grimm@nit-kiel.de.