Jamaika und Tourismus - Gute Nachrichten für den Tourismus in Schleswig-Holstein | 16.06.2017

Kiel. Der Tourismusverband Schleswig-Holstein begrüßt die Koalitionsvereinbarungen von CDU, Grünen und FDP. „Mit den Formulierungen zum Tourismus bekennen sich die Koalitionspartner deutlich zu einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige des Landes“, sagt Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e.V. (TVSH). „Jamaika“ schaffe damit stabile Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein.

„Die Inhalte im Entwurf des Koalitionsvertrags gehen in die richtige Richtung“, sagt Klimant. Erfreulich sei, dass zentrale Forderungen des TVSH Gehör gefunden haben und die Koalition zu ihren im Vorfeld der Landtagswahl gemachten Aussagen steht.  Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Tourismus benötigten Verbände, Institutionen, Kommunen und Unternehmer eine mittelfristig verlässliche Perspektive über Legislaturperioden hinweg. Mit dem Fest-halten an der erfolgreichen Tourismusstrategie werde diese wichtige Leitplanke gesetzt.  Dass der Tourismus zudem erstmals im Namen des „Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus“ geführt und durch eine ressortübergreifende Zusammenarbeit optimiert werde, erhöhe dessen Stellenwert.

Als positives Zeichen wertet der Tourismusverband zudem, dass der Etat für das Tourismusmarketing des Landes für Imagewerbung, Neukundengewinnung und Auslandsmarketing aufgestockt werden soll. „Wir hoffen, dass die Landesregierung im weiteren Verlauf die Forderung des TVSH so weit wie möglich erfüllt, jährlich 4 Mio. € für das Tourismusmarketing bereitzustellen“, meint Klimant. Die zügige Entwicklung und Umsetzung eines touristischen Verkehrskonzeptes habe für den TVSH grundlegende Bedeutung. Die gute Erreichbarkeit über Schiene, Straße, Luft und Wasser sei, so Klimant weiter, für den Erhalt der Wettbe-werbsfähigkeit der Tourismusorte existenziell. Dabei komme der Anbindung der Westküste sowohl über den notwendigen Ausbau der Bundesstraße 5 als auch dem Ausbau der „Marschbahn“ eine besondere Bedeutung zu.

„Eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP könnte glaubhaft für eine starke Verbindung von Ökologie, Ökonomie sowie sozialen und gesellschaftlichen Aspekten stehen. Mit diesem Ansatz können wir mittel- und langfristig für den Schleswig-Holstein-Tourismus weitere Potenziale nutzen und Perspektiven schaffen“, skizziert Klimant die mögliche Richtschnur einer neuen Landesregierung. Der TVSH-Vorsitzende hofft „im Sinne des Tourismus“, dass nun die Gremien und die Basis der Parteien den Koalitionsvereinbarungen so zustimmen“.

Mit rund 7,9 Milliarden Euro Umsatz generieren Übernachtungen und Tagesreisen ein Äquivalent von mehr als 151.000 Arbeitsplätzen. Der Tourismus ist Umsatzbringer und leistet über Steuereinnahmen einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Gleichzeitig steigert der Tourismus die Attraktivität und Lebensqualität für Einwohner und Gäste und ist somit ein wichtiger Standortfaktor für alle Unternehmen des Landes und für potenzielle Investoren. Die Standortgebundenheit schützt auch bei zunehmender Globalisierung vor Verlagerungen der Arbeitsplätze ins Ausland und bietet somit gute Perspektiven für Arbeitnehmer und sichere Rahmenbedingungen für den Einsatz öffentlicher Fördergelder. Nicht zuletzt bewirkt Tourismusförderung durch die Branchenstruktur des Tourismus auch eine fokussierte Mittelstandsförderung.