Tourismus-Politbarometer: Die Stimmung hat sich weiter verbessert | 04.03.2016

Zum vierten Mal hat der Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) die Tourismuspolitik der Landesregierung von touristischen Akteuren im Land bewerten lassen und die Ergebnisse im Tourismus-Politbarometer zusammengefasst. Das Fazit der Studie: Die Stimmung ist durchaus positiv, und auch die Kommunikation funktioniert.

Für den Vorsitzenden des TVSH, den Dithmarscher Landrat Dr. Jörn Klimant, ist in erster Linie bemerkenswert: Das Vertrauen der Tourismusakteure in die Tourismuspolitik steige seit vier Jahren kontinuierlich. Die Befragten hatten für die Studie die Möglichkeit, Noten von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) zu vergeben. „2012 hatte die Studie einen Wert von 3,5 evaluiert. Das klingt zwar nach einem Platz im gesunden Mittelfeld, ist aber bei näherer Betrachtung eher eine kleine Wertung für eine Politik, die wirklich etwas bewegen will. Seitdem hat sich der Wert bis auf 2,9 verbessert. „Das belegt ganz klar, dass die tourismuspolitischen Konzepte greifen, die Erfolge der gemeinsamen Arbeit von Land und Tourismusakteuren sichtbar werden und somit auch die Wahrnehmung der Akteure eine andere wird“, sagte Klimant. Mehr als acht von zehn Befragten geben demnach an, die Tourismuspolitik der Landesregierung sei deutlich wahrnehmbar. Und auch für die Bekanntheit der Tourismusstrategie 2025 lag der Wert bei mehr als 80 Prozent. Von diesen wiederum fühlen sich nur fünf Prozent schlecht informiert. Für Klimant sind diese Zahlen ein Zeichen dafür, dass die Kommunikation zwischen allen Beteiligten gut ist. Man informiere einander und rede miteinander – das sei der einzige Weg, sich gemeinsam für die Tourismuswirtschaft im Land stark zu machen.  

Und auch bezüglich ihrer Wünsche an die Tourismuspolitik der Zukunft haben sich die Befragten klar geäußert: An erster Stelle steht die Forderung, die vorhandenen Strukturen beizubehalten und weiter zu fördern. Danach kommt dann schon der Appell, die Investitionen in die Tourismuswirtschaft zu erhöhen und sich dabei an den Volumina anderer Bundesländer zu orientieren. Investitionen in die Infrastruktur, also etwa Verkehrswege und Digitalisierung, stehen ebenfalls ganz oben auf der Agenda, auch wenn die touristischen Akteure wissen, dass dies Querschnittsaufgaben verschiedener Politikfelder sind.  

Forderungen, für die TVSH-Chef Klimant Verständnis hat: „Der Tourismus erfährt noch nicht überall die Wertschätzung, die ihm gebührt. Er ist mit 7,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr ein echter Wachstumsbringer für unser Land und eine der Schlüsselbranchen dazu. Untersuchungen haben wiederholt belegt, dass auch andere Branchen von ihm profitieren, so etwa der Einzelhandel und der Dienstleistungssektor. Wer hier im Land Urlaub macht, der gibt   auch hier im Land Geld aus. Insofern kommt jeder Euro, der in die Tourismuswirtschaft investiert wird, schon nach kurzer Zeit, auch in Form von Steuereinnahmen für Land, Kreise und Kommunen, vielfach zurück.“  

Mit den Ergebnissen des vierten Tourismus-Politbarometers zeigte sich der TVSH zufrieden. Die allermeisten Akteure stünden hinter der Tourismusstrategie 2015 mit ihrer klaren Ausrichtung an den schleswig-holsteinischen Kernkompetenzen Natur, Strand und Familien, sie fühlten sich ausreichend informiert und mitgenommen. Größeren Nachholbedarf gibt es hingegen bei der Kommunikation der Umsetzungsbegleitung durch das Clustermanagement, denn nur 56 Prozent der Befragten wissen darüber Bescheid. Dass man auf dem richtigen Weg sei, stehe jedoch außer Frage. „Schleswig-Holstein konnte die Saison 2015 mit sieben Millionen Gästen und 27 Millionen Übernachtungen bilanzieren, in beiden Bereichen eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2014“, bilanzierte Klimant. Besonders erfreulich sei es in diesem Zusammenhang, dass ein großer Teil der zusätzlichen Übernachtungen auf die Nebensaison entfalle.  

„Um die Ziele der Tourismusstrategie 2025 erreichen zu können, sollte dem Wunsch der Befragten nach Planungssicherheit und Kontinuität gefolgt werden. Hierzu gehört auch die Beibehaltung des Drei-Ebenen-Modells (Landes-, Regional- und Lokalebene) für Schleswig-Holstein“, so Klimant abschließend. Die Zeit der Strukturdebatten sei vorüber, die installierten Mechanismen müssten jetzt greifen.  

Sehen Sie hier die Kurzfassung der Ergebnisse sowie eine Auswertung durch den TVSH.

Das Tourismus-Politbarometer ist eine Studie zur Einschätzung der tourismuspolitischen Arbeit der Landesregierung in Schleswig-Holstein. Für sie werden jährlich TVSH-Mitglieder wie auch Nichtmitglieder zu ihrer Einschätzung, ihren Wünschen und Vorstellungen von einer optimalen Politik befragt. Die Durchführung und Auswertung der Studie obliegt dem Institut für Management und Tourismus der FH Westküste in Heide. Sie soll der Landesregierung Unterstützung bei der Ausgestaltung der Tourismuspolitik in Schleswig-Holstein bieten. Der Wirtschaftszweig ist für das nördlichste Bundesland von großer Bedeutung: Er generiert jährlich 7,5 Mrd. Euro Bruttoumsatz, seine Akteure beschäftigen mehr als 146.100 Arbeitnehmer.