Sparkassen-Tourismusbarometer Kurzbericht 4/2021

Touristische Nachfrage in Schleswig-Holstein

Nachdem die ersten vier Monate des Jahres 2021 von starken Übernachtungsrückgängen (-54,7 Prozent) im Vergleich zu den Vorjahren und einer praktisch durchgängigen Lockdown-Phase – zumindest im Leisure-Tourismus – geprägt waren, signalisieren die Daten aus den Monaten Mai und Juni eine gute Regenerationsfä-higkeit des Tourismus in Schleswig-Holstein. Von Januar bis Juni fanden knapp 8,8 Millionen Übernachtungen in Schleswig-Holstein statt. Das sind lediglich 2,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2020, aber immer noch 40 Prozent weniger als im Jahr 2019. Im Bundesländervergleich konnte sich Schleswig-Holstein damit sehr gut positionieren und liegt deutlich vor den Wettbewerbern. Grundlage hierfür waren die sogenannten Modellregionen in Schleswig-Holstein, in denen ein coronakonformer Urlaub vorab getestet wurde. Das Projekt bot Beherbergungsbetrieben und Gastronomen in ausgewählten Orten die Möglichkeit, auch während des Lockdowns testweise für Besucher zu öffnen und trug letztlich zur Wiedereröffnung der gesamten Branche ab dem 17.05.2021 bei. Somit ermöglichte Schleswig-Holstein 2021 als erstes Bundesland Deutschlands wieder touristische Reisen und Übernachtungen. Durch die späte Aufhebung des Beherbergungsverbotes schnitt der Nachbar Mecklenburg-Vorpommern in den Monaten Januar bis Juni mit Übernachtungsrückgängen von 43,8 Prozent im Vorjahresvergleich deutlich schwächer ab. Die Zahlen lassen derzeit keine Rückschlüsse auf eine unterschiedliche Attraktivität der Destinationen, sondern letztlich nur der jeweils geltenden Rahmenbedingun-gen zu. Dennoch lassen sich aus den Zahlen einerseits kurzfristige Nachfragetrends und andererseits Rück-schlüsse zur Betroffenheit der Branche ziehen.

Kurzbericht 4/2021