Dabei machte von der Heide einmal mehr deutlich, dass die Autobahn A 20 als Ost-West- Magistrale und Umfahrung Hamburgs für die Landesregierung das wichtigste Autobahn-Projekt bleibe. „Wir sind froh, dass auch Bundesverkehrsminister Wissing bei seinem jüngsten Besuch in Schleswig-Holstein den herausragenden Bedarf für die A 20 und die Notwendigkeit ihres beschleunigten Ausbaus bekräftigt hat“, sagte von der Heide. Erst im Januar hatte das schleswig-holsteinische Amt für Planfeststellung Verkehr (APV) eine überarbeitete Baugenehmigung für den beklagten Elb-Abschnitt der A 20 vorgelegt – weitere Planergänzungsbeschlüsse sollen in diesem und im kommenden Jahr folgen. „Wir sind überzeugt, dass die DEGES im Rahmen der Fehlerheilung alle Aspekte des Umweltschutzes in beispielloser Gründlichkeit abgewogen hat und dieser wie alle weiteren Planfeststellungsbeschlüsse einer gerichtlichen Überprüfung standhalten wird“, so von der Heide. Er sei vor allem zuversichtlich, dass auf dem zehn Kilometer langen Abschnitt um Bad Segeberg noch 2025 mit dem Bau begonnen werden könnte.
Das Bauvolumen von Autobahn GmbH des Bundes, DEGES und LBV.SH im Norden bleibt trotz Energiekrise, Lieferengpässen und Fachkräftemangel auf hohem Niveau: Allein die Niederlassung Nord der Autobahn GmbH steigert ihre Investitionen in Schleswig- Holstein von 83,5 Millionen Euro in 2022 auf 121,1 Millionen in diesem Jahr. Für 2024 sei sogar ein Aufwuchs auf knapp 140 Millionen Euro geplant. Für die DEGES-Projekte wird eine Verdopplung von 60 Millionen Euro in 2023 auf 120 Millionen Euro in 2024 erreicht. Für Bundesstraßen sehe das Investitionspaket für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen nach gut 68 Millionen Euro in 2022 für die kommenden Monate rund rd. 92 Millionen Euro vor, während der Etat für Landesstraßen-Sanierung mit 90 Millionen Euro konstant bleibt. „Dazu kommen 15 Millionen Euro für Kreisstraßen und 20 Millionen Euro für das Radwegenetz, womit allein die Investitionssumme unseres Landesbetriebs bei rund 217 Millionen Euro liegt“, so von der Heide.
Nach den Worten von DEGES-Bereichsleiter Bernd Rothe sei 2023 für die DEGES in Schleswig-Holstein ein Jahr des Aufbruchs: „Wir sind in die Realisierung der Projekte Rader Hochbrücke und B 207 auf Fehmarn gegangen und werden bei der Planung der A 20 einen großen Schritt weiterkommen, indem wir die Planfeststellungsverfahren für die Abschnitte zwischen Bad Segeberg und der A 7 sowie den Abschnitt 7 in Steinburg forcieren.“ Die DEGES habe im vergangenen Jahr ihre Hausaufgaben gemacht. „Und wir sind uns sicher, diese drei Leuchtturmprojekte in diesem Jahr entscheidend nach vorn bringen zu können“, so Rothe.
Auch Niederlassungsdirektor Butenschön verweist auf ein umfangreiches Bauprogramm: „Wir steigern dieses Jahr unsere Investitionen in den Ausbau der B 404 zur A 21, investieren in Brückensanierungen und Ersatzneubauten und natürlich in den Streckenerhalt wie an den Autobahnen A 1, A 7, A 20, A 21, A 23 und der A 210. Bei den 181 Millionen Euro Investitionsvolumen von Autobahn und DEGES handele es sich nahezu um eine Verdopplung der Baukosten verglichen mit 2022. Butenschön: „Ein wichtiges Signal für Nutzerinnen und Nutzer, Wirtschaft und Tourismus im Norden.“
Für den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr steht nach den Worten seines stellvertretenden Direktors Frank Quirmbach für die kommenden Monate insbesondere die weitere Sanierung des Landesstraßen- und des Radwegenetzes auf dem Programm. Geplant sind weit über 100 Einzelmaßnahmen. Hinzu kämen anspruchsvolle Erhaltungsarbeiten wie etwa an der in die Jahre gekommenen Wehrbücke Geesthacht. Quirmbach erinnerte auch an die ungeplant hinzugekommene ad-hoc-Reparatur der beiden Holtenauer Hochbrücken. „Ein Projekt mit höchster Priorität für uns“, so der LBV.SH-Vize. Weitere große Baumaßnahmen seien der B 5-Ausbau bei Husum oder der laufende Neubau der Ortsumgehung Schwarzenbek im Zuge der B 209.