Sommerferienregelung: Fauler Kompromiss durch Schönrechnerei

Die Information der KMK zum Sommerferienkorridor in den Jahren 2018 bis 2024 von angeblich 84,6 Tagen im Durchschnitt ist falsch.

Kiel. Kiel-Marketing, Foto: J. Koenig.

Diese Zahl kommt nur zustande, weil für das Jahr 2019 unzulässigerweise die Pfingstferien von Bayern und Baden-Württemberg zu den Sommerferien hinzu gezählt wurden. Auf diese Weise kommt man für das Jahr 2019 auf einen Zeitraum von 95 Tagen. Der Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. (TVSH) hat die Zahlen um die Pfingstferien bereinigt und kommt dann auf durchschnittlich 82,9 statt der angegebenen 84,6 Tage. Der erste Entwurf lag bei 81,6 Tagen. „Damit hat die KMK lediglich einen Tag zusätzlich als "ausgewogenen Kompromiss" gefeiert. Vor diesem Hintergrund kann man nun erst recht nicht mehr von einem Zugeständnis der KMK an die Tourismuswirtschaft sprechen. Hier sollte offenbar ein fauler Kompromiss schöngerechnet werden", so Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender des TVSH. Die Tourismuswirtschaft, aber auch die Ministerpräsidentenkonferenz und nicht zuletzt die Landesregierung Schleswig-Holstein müssten sich nun fragen, ob diese Vorgehensweise der KMK mit den Grundlagen einer transparenten Informationspolitik und einem fairen Umgang miteinander vereinbar ist. Gestern hatte sich der TVSH zunächst enttäuscht über die Inhalte und das formale Verfahren gezeigt und sich weitere Kommentare nach Prüfung des Beschlusses vorbehalten.