„Dass in diesem Zusammenhang von keiner akuten Dringlichkeit gesprochen wird, ist aus unserer Sicht nicht nur realitätsfern, sondern fast zynisch. Eine funktionierende und wettbewerbsfähige Verkehrsinfrastruktur ist für die touristisch geprägte Region existenziell – insbesondere auf einer Insel, die ausschließlich über die Schiene erreichbar ist“, betont Hans-Jürgen Lütje, Vorsitzender des TVSH.
Die Folgen der mangelhaften Infrastruktur sind seit Jahren gravierend:
• Unzuverlässige Erreichbarkeit der Insel Sylt
• Erschwerte Gewinnung von Arbeitskräften für Betriebe vor Ort
• Regelmäßige Probleme für Dienstleister und Lieferanten
• Spürbare Belastungen für den Tourismus – einer der wichtigsten Wirtschaftszweige an der Westküste
Die wirtschaftliche Bedeutung der Region ist erheblich: Laut Masterplan Nordsee Schleswig-Holstein erzielt die Westküste jährlich rund zwei Milliarden Euro Bruttoumsatz im Tourismus, der Beitrag zum Primäreinkommen liegt bei rund 35 % (Landesdurchschnitt: 5 %). Ohne eine leistungsfähige Bahnverbindung droht ein nachhaltiger Verlust an Wettbewerbsfähigkeit – mit schwerwiegenden Folgen für Wertschöpfung und Arbeitsplätze.
„Wir möchten an dieser Stelle auch daran erinnern: Der zweigleisige Ausbau ist bereits im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Maßnahme des vordringlichen Bedarfs eingestuft. Auch das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich aktiv an den Planungen. Die Voraussetzungen lie-gen also vor – was fehlt, ist der politische Wille, diesen Ausbau endlich voranzubringen“, er-klärt Peter Douven, stellvertretender Vorsitzender des TVSH und Geschäftsführer der Insel Sylt Tourismus-Service GmbH.
Der TVSH fordert daher eindringlich die Einhaltung der bestehenden Zusagen zum zweigleisi-gen Ausbau und eine Umsetzung mit höchster Priorität. Ein Aufschub bis mindestens 2045 sei für die Region weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich tragbar.