Tourismus-Politbarometer

Ergebnisse des siebten Tourismus-Politbarometers Schleswig-Holstein 2024 veröffentlicht

Zum siebten Mal wurde die Studie zur Einschätzung der tourismuspolitischen Arbeit der Landesregierung in Schleswig-Holstein vom Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. (TVSH) durchgeführt. Schwerpunkte der Befragung waren die tourismuspolitische Wahrnehmung, die Veränderung der Tourismuspolitik durch die amtierende Landesregierung (seit 2022), die Bewertung und Erwartungen an die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2030 sowie das Bewusstsein des Tourismus bei politischen Akteuren und der Bevölkerung im Land.

Wahrnehmung der Tourismuspolitik durch die touristischen Akteure

69 % aller Befragten geben an, die Tourismuspolitik der Landesregierung wahrzunehmen. Im Vergleich zu der vorherigen Umfrage (2018) ist die Wahrnehmung der Tourismuspolitik gesunken (-8 Prozentpunkte) und damit auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Befragung (Höchststand 2014 mit 86 %).

Bewertung der Tourismuspolitik des Landes und Einschätzung der Veränderung

Die weiteren Fragen zeigten, wie die Befragten die Tourismuspolitik der Landesregierung bewerten und ob sich für sie eine Veränderung durch die amtierende Landesregierung seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2022 ergeben hat. Auf die Frage nach der Einschätzung der Tourismuspolitik seit Amtsantritt antworteten 33 % der Befragten mit sehr gut oder gut (2012 waren es 26 %, 2013 18 %, 2014 32 %, 2015 49 %, 2018 47 % und 2021 56 %). Weitere 52 % der Befragten schätzen die Tourismuspolitik seit Amtsantritt als durchschnittlich ein, etwa 11 % als schlecht und 4 % als sehr schlecht. Insgesamt ergibt sich somit eine Durchschnittsnote von 2,84 (bei einem Bereich von 1= sehr gut bis 5= sehr schlecht) und damit eine schlechtere Note als 2021 (2,5), 2018 und 2015 (2,6) und eine bessere Note als in den Vorjahren (2012: 3,1/ 2013: 3,1/ 2014: 2,9).

Quelle: Tourismus-Politbarometer 2024
Quelle: Tourismus-Politbarometer 2024

Dazu Hans-Jürgen Lütje, Vorsitzender des TVSH: „Gründe für die aktuell gesunkene Bewertung der Tourismuspolitik könnten insbesondere der verzögerte Start des Umsetzungsmanagements für die Tourismusstrategie 2030 sowie die Reduzierung der touristischen Förderquoten des Landes vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage des Landes und des Bundes sein. Im Zuge einer konsequenten und wirkungsstarken Umsetzung der Tourismusstrategie 2030 mit einer finanziellen Ausgestaltung der Handlungsfelder und Leitprojekte sowie einem durchsetzungsstarken Umsetzungsmanagement dürfte sich die Bewertung der tourismuspolitischen Arbeit der Landesregierung verbessern lassen.“

Die nächste Frage zeigt die wahrgenommene Veränderung durch die amtierende Landesregierung im Vergleich zur vorherigen Landesregierung auf. 46 % der Befragten gaben an, dass sich die Tourismuspolitik unter der aktuellen Landesregierung verändert hat. Das sind 12 % mehr als 2018 (Höchstwert 2015: 70 %). Von der Teilgruppe derjenigen, die eine Veränderung wahrnehmen, bewerten nur 29 % diese als positiv, 44 % als negativ und die übrigen 27 % können die tourismuspolitische Arbeit der Landesregierung nicht einschätzen. Dies ist stellt die schlechteste Einschätzung der veränderten Tourismuspolitik einer Landesregierung seit Durchführung des Tourismus-Politbarometers dar. Im Vergleich zu 2018 bewerteten noch 65 % der Befragten die Veränderung als positiv. In den Jahren 2013 und 2014 nahmen 57 % aus der Teilgruppe, die eine Veränderung wahrnahmen, die Veränderung der Tourismuspolitik als positiv wahr, 2015 waren es 71 %.

Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2030

Im Tourismus-Politbarometer wurde auch der Umsetzungsstand der Tourismusstrategie 2030 bewertet. 14 % der Befragten bewerteten den bisherigen Umsetzungsstand als gut – 60 % der Befragten schätzen den Umsetzungsstand als durchschnittlich ein, rund 21 % als schlecht und 5 % als sehr schlecht.

„Die Bewertung des bisherigen Umsetzungsstandes der Tourismusstrategie 2030 durch die Befragten und deren Wünsche zeigen die hohe Bedeutung der Umsetzung der Tourismusstrategie 2030, als einen zentralen Erfolgsfaktor für den Schleswig-Holstein. Vor diesem Hintergrund gilt es, die Umsetzung der Strategie durch eine entsprechend finanzielle Ausgestaltung langfristig abzusichern, um die Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein zukunftsfähig zu gestalten und eine nachhaltige touristische Entwicklung verfolgen zu können.“ erläutert Hans-Jürgen Lütje, Vorsitzender des TVSH.

Der hohe Stellenwert der Tourismusstrategie 2030 wird auch durch die Wünsche der Befragten zur Unterstützung bei der Umsetzung der Strategie unterstrichen, die sich insbesondere einen zeitnahen Beginn und eine transparente Kommunikation des Umsetzungsprozesses wünschen. Weitere Wünsche sind Unterstützung beim Erhalt und Ausbau der Infrastrukturen sowie Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und -gewinnung.

Auswertung Tourismus-Politbarometer 2024

Ziel

Ziel des Tourismus-Politbarometers ist es, eine aussagekräftige Bewertung u.a. der tourismuspolitischen Arbeit der Landesregierung zu erhalten. Die Erkenntnisse der Einschätzung durch die Tourismusakteure in Schleswig-Holstein werden als Forderungen durch den TVSH an die Landesregierung weitergegeben.

Hintergrund

Zum siebten Mal wurde die Studie zur Einschätzung der tourismuspolitischen Arbeit der Landesregierung in Schleswig-Holstein vom Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. (TVSH) durchgeführt. Zur Online-Befragung wurden über 800 Tourismusakteure im Land eingeladen, darunter Kreise, Ämter, Städte, Gemeinden, Tourismusorganisationen, Kammern und Verbände, Akteure der Freizeitwirtschaft und Hotels.

Die Ergebnisse der Politbarometer erzielten eine große Wirkung bei Politikern, Touristikern und Medien, und der ausdrückliche Dank des TVSH gilt den vielen Unterstützern für ihre rege Teilnahme. Die Untersuchung wird in regelmäßigen Abständen wiederholt.

Pressemeldungen

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